Mein Ziel!!! Beginn am 02.05.2011

Dienstag, 24. Mai 2011

Die Geschichte meines Hundes

Diese Geschichte schreibe ich, damit ich meinem Hund heute nicht den Hals umdrehe... Ich schreib ihn mir also etwas sympathisch. Aber dazu später mehr!


Eines Abends setzte sich meine Prinzessin neben mich auf die Bettkante, sah mir tief in die Augen und sagte mit ernstem Blick: 'Mama, ich habe nur EINEN Wunsch zum Geburtstag. Ich wünsche mir nur einen schwarzen Hund und den nenn ich Bimbo.'

hahahahahahaha - also schwarz: ok, Bimbo: AUF KEINEN FALL!!

Hm... da ich meinen Kindern wie schon erwähnt am liebsten jeden Wunsch SOFORT erfüllte würde, habe ich mir einen eher gegenteiligen Partner an meine Seite gestellt. Als ich dem von dem Wunsch seiner Tochter erzählte, brummelte er sich nur etwas in den Bart.
Aber ich war infiziert. Denn...

Als unsere Mutter starb, war mein Bruder 13 Jahre alt. Meine Schwester und ich haben ihm dann als beste Freundin eine wundervolle Cockerhündin zum Geburtstag geschenkt. (So war der Plan - es wurde irgendwie MEINE beste Freundin) Tara war... sie war einfach ganz besonders. Leider war sie als Wachhund so überhaupt nicht geeignet. Und als ich ein paar Jahre später in der Zeitung das Bild einer italienischen Hütehündin mit ihren elf Welpen sah, war es restlos um mich geschehen. So kam Boron zu uns. Er war der zurückhaltenste und schüchternste seine Rudels und hat Tara sofort als Chefin akzeptiert. Boron hatte eine Rückenhöhe wie ein Esstisch, bellte den lieben langen Tag und haarte, dass ich sehr lange immer noch Haare selbst im Kühlschrank von ihm fand. Aber Boron liebte mich und wir lebten hier ganz zufrieden im Rudel mit meinem Bruder und Tara. Erziehung gab es irgendwie nicht. Das ist so gar nicht meins... ;-)) Naja, dann trat mein Mann in mein Leben. Und der ist da etwas anders geartet. Die Hunde mußte sich sehr umstellen (obwohl zumindest Tara ihn sofort um den Finger gewickelt hat). Und dann kamen ziemlich schnell unsere Söhne. Als ich mit Charlotte schwanger war, wurde Tara sehr krank und starb ein paar Stunden nach einer OP. Ich habe tagelang geweint. Aber mein damals zweijähriger Sohn hat mir etwas geschenkt: Einen ganz besonderen Moment. Er legte einfach seine Hände auf meine Augen. Das war wie ein Erwachen für mich. So intensiv und besonders. Ich kann es gar nicht beschreiben. Er ist heute noch abrufbar und beruhigt mich sofort!
Ein paar Tage später fiel Boron meinen Ältesten an. Er hätte ihn locker umbringen können, hätte er fester zugebissen. Ich bin mir sicher, er wollte einfach weg von uns. Wir versuchten Hilfe zu bekommen. Aber das ist gar nicht so einfach. Tierheim: 'Dann müssen Sie eben mal 2000 DM in die Erziehung investieren. Wir können auch nichts tun.', Polizei: 'Sollen wir den Hund erschießen?'... Letztendlich hat er ein wunderbares Zuhause gefunden bei einer Familie mit nur einem Kind. Er hat doch noch 5 Jahre gelebt. Irgendwann bekamen wir die Nachricht von seinem Tod. Und den Dank der neuen Besitzerin, dass sie diese fünf Jahre haben durfte. Er hatte es bestimmt superschön dort! Ich bin auch so dankbar... Über all die Zeit haben wir immer noch seinen schlurfenden Gang übers Laminat gehört.

Als Charlotte ihren Wunsch äußerte, war Boron schon krank. Und als die Nachricht von seinem Tod kam, fühlte ich mich wieder frei für einen neuen Hund.
Irgendwann sind mein Mann und ich spazieren gegangen und sprachen... Genau, über einen Hund. 'ICH SEHE DEN SCHWARZEN HUND SCHON HIER ZWISCHEN UNS. DER IST SCHON HIER.' So war es echt! Irgendwann irgendwie gab mein Mann nach und ich habe mich sofort auf die Suche nach einem schwarzen Cocker gemacht. Einem Welpen natürlich, genauer gesagt, einer Welpin. Sie war auch schnell gefunden: Lissy!
Mein Mann sprach immer davon einem 'gebrauchten' Hund ein neues Zuhause zu geben... Naja, wer hat sich wohl durchgesetzt? Na klar, der Mann! *lach*

An einem Samstag abend rief mich eine aufgelöste Frau an und pries mir den achtjährigen Cocker ihres besten Freundes an, der wegen Trennung jetzt ins Tierheim müsse. Sie würde mir auch ein Foto schicken. FOTO??? Auf keinen Fall! Das kennt man doch... Ich wollte ja schließlich Lissy. Mein Mann war an diesem Abend nicht da. Aber als ich ihm am nächsten Morgen die Geschichte erzählte, sah er mich erwartungsvoll an: 'Ja und? Wollen wir?' Gedacht habe ich: 'NEEEEE!!', habe ich mich aber breitschlagen lassen, anzurufen und das Foto einzufordern.

Was soll ich sagen... Seit diesem Sonntag lebt Flash bei uns. *lach*

Und EIGENTLICH ist er wirklich sehr lieb und perfekt für uns.Und läuft tatsächlich beim Spaziergang immer zwischen meinem Mann und mir.

ABER gestern habe ich das Haus gewischt, dem Hund etwas zu trinken auf der Terrasse gegeben (wegen Sabberflecken), Hund läuft irgendwohin, wo es feucht und dreckig ist, und macht ALLES wieder dreckig!!! Boah... Ich war sauer auf ihn, sauer auf mich - und hab nochmal gewischt. Heute morgen... entwischt der Hund durch die Tür, als meine Tochter zur Schule ging. Also hab ich mich angezogen, um gleich meine Runde mit ihm zu gehen. Was ich nicht wußte, war, dass die Terrassentür offenstand, weil Madame offensichtlich heute morgen keine Zeit hatte, sie fest zu schließen. Also ist der Hund wieder mit saudreckigen Pfoten durchs ganze Haus gelaufen, um mich zu suchen. Und als ich ihn anbrüllte, ist er vor lauter Freude in Charlottes Bett auch noch gesprungen. AAAAAH... *kreisch*....

Hab heulend den Mann angerufen (der wollte dieses Vieh ja schließlich haben!!!) und bin dann schluchzend meine Runde gewalkt - mit Hund! Das beruhigt ja bekanntlich.
Also geduscht und einkaufen fahren - ohne Hund. Als ich wiederkam, hatte er den Mülleimer ausgeleert...

So, und für heute kann er in seinem Körbchen liegenbleiben, vor sich hinzittern wegen Liebesentzug. Ist mir egal! Ich bin durch mit ihm - für heute! Morgen werde ich ihn wieder als Sportgerät verwenden. Aber lieben tu ich ihn erst wieder übermorgen... vielleicht... ;-))

Tierische Grüße,
Anke

3 Kommentare:

  1. *schneuz*
    Das ist ja ein bewegtes Hundeleben!

    Der gute Flash braucht etwas Aufmerksamkeit würd ich sagen. Gibt es sowas wie Beschäftigung für Hunde? Eine zusätzliche Spielstunde oder so ...
    Unsere Meerlis bekommen so Knabberstangen und spezielle Bälle wo sie das Futter herausholen müssen - Ok. Ok. blöder Vergleich.

    Ich bin auch mit Hund aufgewachsen - die Zeit war wunderschön.... *troim*
    Unser Hund hieß Wasska und war eine Mischlingdame und ich hab täglich mit ihr gespielt: Ball- oder Stöckchenholen,aus einem alten Jeanstoff wurde das "Sacki" genäht, dieses hat sie wie ihre Beute behandelt, sich darin verbissen und ich musste es ihr wegnehmen, außerdem mußte sie viele Schmuseeinheiten von mir ertragen. Ach und Cirkus war auch eine beliebte Sache. Sie musste Kunststücke machen: auf Kommando über mein Knie springen, durch einen Reifen springen usw.

    *g*

    AntwortenLöschen
  2. Der gute Flash spielt bis zum Erbrechen Stöckchen, hat einen großen Park, den er frei nutzen darf, vor der Haustür und schlawänzelt mir immer um die Beine. Da fällt schon mal die ein oder andere Streicheleinheit bei ab. *grins*

    Ich seh es ein - in dem Müll befanden sich, für ihn ganz neu, einige Fleischpackungen. Das roch wohl ZU gut für seine Hundenase.

    Und Wasska klingt so wie Tara... *schnief*

    AntwortenLöschen
  3. Hihi, deshalb habe ich "nur" ein sehr artiges Zwergkaninchen. Das hat zwar schon die Tasten von der Fernbedienung abgenagt, das Fernsehkabel angefressen, unters Sofa gemacht, das Lampenkabel angeknabbert, meinen Mann angepinkelt (da lach ich heut noch drüber), aber sonst....

    Dein Hund will dich doch nur in Bewegung halten, sieh es halt positiv. Und bevorrate dich mit Allzweckreiinger und Co....

    AntwortenLöschen