Mein Ziel!!! Beginn am 02.05.2011

Montag, 14. Juni 2010

14.06.2010

1. Tag...

Also so hatte ich mir das eigentlich nicht vorgestellt. Ich dachte, ich werde akupunktiert & dann geht alles wie von selbst. Aber jetzt darf ich nichts zwischendurch essen, muss alles notieren, was ich esse & abends gibt es nur noch Eiweiß sprich mageres Fleisch und Salat. Mindestens 3 Kilo pro Woche soll ich abnehmen. Das würde bedeuten, dass ich Ende des Jahres Idealgewicht hätte. Das ist allerdings unvorstellbar!!! Aber auch unmöglich? Irgendwie fühlt es sich an, als würde das Geld so immer mehr in den Hintergrund gerückt & es beginnt dort, wo es wichtig ist - nämlich bei mir. Die Konzentration auf den vermeintlichen Geldmangel war außerhalb von mir, ein legales Ablenkungsmittel, für das jeder vielleicht nicht unbedingt Verständnis aber zumindest ein Ohr hatte. Dabei ging es nie darum?
Ich habe Angst & bin nervös. Was wird auf mich zukommen? Große Versagensängste stecken mir im Hals. Wie fühlt sich 'schlank' eigentlich an? Ich habe mich noch nie meinem Leber so gefühlt. 'Zu dick' ist mein lebenslanger Begleiter. Egal, auch mit Größe 38 war ich 'zu dick'. Aber irgendwie komme ich in diese Selbstmitleidsnummer nicht mehr rein.
Den Blick nach vorn... Wow... Ich bin gespannt. Es war schon sehr merkwürdig, nach den Cornflakes & 1 Scheibe Brot völlig satt zu sein. Aber meine Gedanken kreisen trotzdem nur ums Essen, & um neue Klamotten, neue Ausstrahlung, neues Wahrnehmen & Wahrgenommenwerden.
Sollte ich das auf diesem blog überhaupt dokumentieren? Was ist, wenn ich nach 3 Wochen wieder abbreche? Oder wäre genau dies Motivation?

Ich werde starten - ganz einfach! Einen Versuch ist es allemal wert!

Aufgeregte Grüße,
Anke


Das Foto ist ein wenig trübe und einsam. Und ich glaube, so wird auch mein Weg zu mir. Ich möchte ihn genau dieser Stimmung mit mir gehen. Trübe nicht, sondern konzentriert. Der Nebel läßt nur Raum für jeden Schritt, verbirgt das Ablenkende. Das sympolisiert das Foto - und auf dem Weg werde ich viele Steine sammeln, große und kleine, schwere und leichte. Einige werde ich schnell wieder in Meer werfen, andere stecke ich als Schatz in meine Tasche.
Sicherlich wird es heitere Wegstrecken geben und andere werden mühselig.

Aber Schritt für Schritt... Immer weiter...

Beppo Straßenkehrer
Aus dem Buch "Momo" von Michael Ende

Er fuhr jeden Morgen lange vor Tagesanbruch mit seinem alten, quiet-schenden Fahrrad in die Stadt zu einem großen Gebäude. Dort wartete er in einem Hof zusammen mit seinen Kollegen, bis man ihm einen Besen und einen Karren gab und ihm eine bestimmte Straße zuwies, die er kehren sollte.

Beppo liebte diese Stunden vor Tagesanbruch, wenn die Stadt noch schlief. Und er tat seine Arbeit gern und gründlich. Er wusste, es war eine sehr notwendige Arbeit.
Wenn er so die Straßen kehrte, tat er es langsam, aber stetig:
Bei jedem Schritt einen Atemzug und bei jedem Atemzug einen Besenstrich.
Dazwischen blieb er manchmal ein Weilchen stehen und blickte nachdenklich vor sich hin. Und dann ging es wieder weiter:
Schritt - Atemzug - Besenstrich.

Während er sich so dahinbewegte, vor sich die schmutzige Straße und hinter sich die saubere, kamen ihm oft große Gedanken. Aber es waren Gedanken ohne Worte, Gedanken, die sich so schwer mitteilen ließen wie ein bestimmter Duft, an den man sich nur gerade eben noch erinnert, oder wie eine Farbe, von der man geträumt hat. Nach der Arbeit, wenn er bei Momo saß, erklärte er ihr seine großen Gedanken. Und da sie auf ihre besondere Art zuhörte, löste sich seine Zunge, und er fand die richtigen Worte.
"Siehst du, Momo", sagte er dann zum Beispiel, "es ist so: Manchmal hat man eine sehr lange Straße vor sich. Man denkt, die ist so schrecklich lang; das kann man niemals schaffen, denkt man."

Er blickte eine Weile schweigend vor sich hin, dann fuhr er fort:
"Und dann fängt man an, sich zu beeilen. Und man eilt sich immer mehr. Jedes Mal, wenn man aufblickt, sieht man, dass es gar nicht weniger wird, was noch vor einem liegt. Und man strengt sich noch mehr an, man kriegt es mit der Angst, und zum Schluss ist man ganz außer Puste und kann nicht mehr. Und die Straße liegt immer noch vor einem. So darf man es nicht machen."

Er dachte einige Zeit nach. Dann sprach er weiter:
"Man darf nie an die ganze Straße auf einmal denken, verstehst du? Man muss nur an den nächsten Schritt denken, an den nächsten Atemzug, an den nächsten Besenstrich. Und immer wieder nur an den nächsten."
Wieder hielt er inne und überlegte, ehe er hinzufügte:
"Dann macht es Freude; das ist wichtig, dann macht man seine Sache gut. Und so soll es sein."

Und abermals nach einer langen Pause fuhr er fort:
"Auf einmal merkt man, dass man Schritt für Schritt die ganze Straße gemacht hat. Man hat gar nicht gemerkt wie, und man ist nicht außer Puste."
Er nickte vor sich hin und sagte abschließend:
"Das ist wichtig."


... ich habe Hunger und kalte Füsse. :-(((

Nach einer Runde Fahrradfahren und ein paar Minuten Schlaf auf dem Sofa ist mir nicht mehr kalt.

Den Tag beschließe ich mit einem Hähnchensteak und viiiiiel Salat, einem Bad und vielleicht noch anschließender Lektüre der neuen 'Living at home'.

Die Frau, die mir die Akupunkturnadeln setzt hat mich heute angerufen und sich nach meinem Befinden erkundigt. So eine tolle Betreuung! Ich bin bin sehr dankbar. Und das stärkt meinen Willen.

Hoffentlich stimmt, was alle sagen - die ersten drei Tagen sind die schlimmsten... Nun, den ersten habe ich überstanden, jedenfalls fast. ;-)

Aber ich sage schon mal 'Gute Nacht'.

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